Auch wenn es komisch klingt, aber es gibt tatsächlich Situationen, da muss ein Muskel zuerst angespannt werden, bevor er entspannen kann. Nach einer Verletzung oder einer Operation zum Beispiel.
Dann kann es nämlich sein, dass die umliegende Muskulatur ihre Grundspannung erhöht, um den betroffenen Bereich zu schützen. Das führt wiederum dazu, dass die Beweglichkeit weniger wird.
Und hier kommt jetzt die Postisometrische Relaxation ins Spiel!
Die geht davon aus, dass ein Muskel, der isometrisch (also ohne Bewegung) angespannt wird, hinterher an Spannung verliert.
Und so wird’s gemacht:
Ich bringe das betroffene Körperteil meines Patienten in eine angenehme Ausgangsposition. Es sollten wenig Schmerzen zu spüren sein oder bestenfalls gar keine. Dann setze ich an einer bestimmten Stelle einen Widerstand, gegen den der Patient seinen Muskel anspannen soll. Nach 10 Sekunden folgt die Entspannungsphase: Der Patient entspannt bewusst und wir erweitern die Bewegung passiv. Das wiederholen wir so oft, bis keine Erweiterung des Bewegungsausmaßes mehr möglich ist.